Dämonisch (2001)

Kame: Seph, heute ein Film der beweist: "Vater weiß es am besten"... naja oder so, was verbirgt sich denn hinter unserem heutigen Werk?

 

realsephiroth: Naja, doch, im Prinzip ein schönes Sprichwort zum Thema. Heute gibt's wieder mal einen "Oldie" mit dem Titel "Dämonisch" - ein Thriller aus dem Jahr 2001 um einen alleinerziehenden, gottesfürchtigen, schwer arbeitenden Vater von zwei Söhnen. Hört sich bis hierher eher nach nem Drama an eigentlich.

 

K: Stimmt, und zumindest beginnt der Film dramatisch mit einer Mordserie: Ein religiös angehauchter Mörder den die Presse "die Hand Gottes" nennt treibt sein Unwesen. Da bekommt der Ermittler eines Abends Besuch von einem Mann der mal eben behauptet den Killer zu kennen... man hat ihn wohl vorher nicht gefragt huh? XD

 

r: Es ist doch immer von Vorteil, wenn man als Killer einen passenden Spitznamen verpasst bekommt. In der Tat sitzt dem leitenden Ermittler ein Mann gegenüber, der sich als Fenton Meiks vorstellt. Dessen Darsteller Matthew McConaughey kennen wir aus vielen anderen Filmen wie "Killer Joe", "Interstellar" oder "Magic Mike". 2014 erhielt er auch den OSCAR als bester Hauptdarsteller für den Film "Dallas Buyers Club" Jedenfalls fängt er an, dem Ermittler seine Lebensgeschichte zu erzählen, denn angeblich sei der Hand Gottes Mörder sein Vater gewesen.

K:Dallay Buyers Club hab ich erst letztens gesehen, echt guter Streifen, Respekt an McConaughey. Ja der gute Mann beginnt die Geschichte um seine Jungend, in der sie nur zu dritt waren, er, sein jüngerer Bruder und sein Vater, der herzensgute und schwer arbeitende Mechaniker. Das alles wäre wohl ganz gut gewesen wenn der Pappi nicht eines Tages beim schweißen Besuch bekommt... von einem Engel!

 

r: Genau. Dieser Engel übergibt ihm eine Liste mit Namen von Personen, die angeblich Dämonen sind. Er erhält ebenfalls den Auftrag, diese Dämonen zu "vernichten". Um das zu bewerkstelligen hätte der Engel ihm auch die Gabe verliehen, bei Berührung die Sünden eines Menschen zu sehen, um sie von den Dämonen unterscheiden zu können. Und Vater Meiks nimmt seinen Auftrag so ernst, das er seine Söhne ebenfalls darin einweiht. Bill Paxton, der Darsteller des Vaters war ebenfalls der Regisseur des Films. Schauspielerisch hat er sehr viel gemacht, zB "Aliens", "True Lies", "Titanic" oder etwas aktueller "Nightcrawler". Jedenfalls sind nicht beide Söhne begeistert von seiner Offenbarung.

 

K: Bill Paxton spielt das so fürchterlich unheimlich: Da steht dein Vater der dich aufgezogen hat und sagt "Ja also ab heute töten wir MONSTER die ZUFÄLLIG wie Menschen aussehen"... wie soll man auf so etwas reagieren? Selbst der ältere Sohn spricht natürlich an das er einfach irre sein könnte... "bekommt" der Vater nicht noch von "Gott" eine spezielle Waffe?

 

r: Es ist ihm auch immer wichtig zu erwähnen, das er niemals einen Menschen umgebracht hat. Denn das wäre Mord und ist eine Sünde. Und ja, er bekommt "Otis", eine Axt, mit der er die "Dämonen" enthauptet und sie so vernichtet. Ist der ältere Sohn sehr skeptisch und ungläubig vertraut der jüngere Sohn Adam seinem Vater blind und sieht nur Gutes in seinem Tun.

 

K: Naja was heißt "vertrauen", der Vater verkauft das auch so: Wir sind ab heute Helden gegen das Böse, und der Adam ist glaube ich keine 10 oder so, also ist er auch da viel naiver und glaubt so etwas schneller. Der ältere Sohn begreift natürlich das ein Mann mit einer Axt NICHT ganz gesund ist, aber er hofft ja das dieses Gerede nur Gerede ist... bis die Söhne selber zu Komplizen gemacht werden, wie unangenehm ist sowas denn bitte?!

 

r: Diese Szenen sind dann auch extrem intensiv. Auch in der Rolle des Zuschauers. Es ist immer eine Sache, einen erwachsenen Mann morden zu sehen. Eine ganz andere Sache ist es, wenn der Mann seinem Sohn die Axt in die Hand gibt und sagt "Hack ihm den Kopf ab". Und natürlich weigert sich der ältere Sohn woraufhin er als Bestrafung ne Woche in einem Erdloch verbringen muss, das er selbst ausgehoben hat.

 

K: Es ist ein schöner Kniff in "Dämonisch" das der Vater ansonsten KEIN saufender Psycho ist sondern ein echt freundlicher, gütiger Mann, was den Kontrast immens verstärkt. Am Ende behauptet aber "Gott" im Kopf des Vaters das der ältere Sohn auch ein Dämon sei... der Rest ist wohl was für die Zuschauer, doch was hälst du von diesem Streifen Seph?

r: Ich mag den Film aus verschiedenen Gründen. Einerseits, weil er sehr reduziert ist von den Darstellern und auch den Handlungsorten her. Das macht die Atmosphäre zwischen den Personen dichter. Paxton hat hier ein sehr gutes Gespür bewiesen. Auch die darstellerischen Leistungen sind gut. Ich finde es wird auch ein schöner Spannungsbogen von Anfang bis Ende aufgebaut.

 

K: Naja ich gebe zu die KINDERdarsteller der Söhne fand ich privat immer etwas "meh", nicht mies aber wenn man dabei immer Bill Paxton als psychopatischen Vater sieht wirken sie doch eher blass, wobei das hier auch definitiv Paxtons beste Rolle ist oder siehst du das anders?

 

r: DAS ist Ansichtssache. Es ist mit Sicherheit seine kontroverseste Rolle und auch seine Intensivste. Ich würde sogar sagen seine Ungewöhnlichste. Und er macht das auch echt gut. Man nimmt ihm seinen Glaube daran, zwischen Mensch und Dämon zu unterscheiden auch echt ab. Meine Lieblingsauftritte von ihm sind aber bei "Aliens" und "LISA Der helle Wahnsinn" XD

 

K: Er erinnerte im Film mit seiner Kluft immer an das Kakerlaken-Alien aus Man in Black finde ich XD Ich muss ja auch sagen das Ende des Films ist spoilerfrei gesagt ziemlich... "eigen". Oder wie würdest du es definieren?

 

r: "Eigen" ist es ganz sicher. Ich muss aber ganz ehrlich sagen das ich es begrüße. Weil es ganz einfach ein Ende ist, mit dem man so sicher nicht rechnet. Man kann sicher geteilter Meinung darüber sein, je nachdem mit welcher Erwartungshaltung man drangeht. Mir hats durchaus gefallen.

 

K: Nunja, ich selber fand es etwas Twist-lastig am Ende. Wendung auf Wendung mit Wendung garniert. Abgesehen davon finde ich "Dämonisch" angenehm spannend, unheimlich, und die Idee eines verrückten Elternteils ziemlich kreativ. Gibt von mir 4 von 5 Punkten als Wertung

 

r: Dämonisch ist ein kleiner Film, dem ich mehr Erfolg gegönnt hätte. Ein Einspiel von gerade mal 13 Millionen Dollar ist alles andere als gut. Ich mag den Aufbau des Films und wie sich die ganze Situation nach und nach entwickelt. Paxton ist absolut überzeugend, wobei er sicher das Glanzlicht ist. Der Film ist spannend, beklemmend und intensiv. Da gibt's auch von mir 4 sehr gute Punkte

 

K: Jo schade, richtig bekannt oder beliebt wurde der Film nie, aber weißt du was? Gott meint gerade du solltest mir eine Stulle schmieren : )

 

r: Und er ist auch der Meinung, du kannst sie dir danach sonst wo hin stecken^^

 

K: Hey, wie fies von dem! Danke dir immerhin für deine Zeit und bis zum nächsten mal an alle Leser ; )

 

realsephiroths Wertung:

Kames Wertung:

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Kommentare: 1
  • #1

    Akuma (Donnerstag, 17 November 2016 14:16)

    Also ich muss sagen ich fand den leider so garnicht spannend, das Ende sogar ziemlich albern, aber "eigen" trifft es auch 2/10 von mir