Im Detail: Davros

"Sieh zu wie mit ihr spielen. Sie spielen nur ein bisschen herum, wollen das sie wegläuft. Für sie ist es nötig das sie wegläuft. Spürst du ihr Verlangen Doktor? Ihr Blut schreit : Töten! Töten Töten!"

Dr. Who hatte anfangs (1963) keine "wiederkehrenden Personen" im klassischen Sinn. Selbst der Hauptdarsteller wechselte ja indirekt aus Altersgründen, ebenso Gegenspieler wie der Master. Natürlich gab es die Daleks und die Cybermen, aber das waren keine echte Individuen und auch sie wandelten sich teilweise optisch im Laufe der Zeit. Doch zur "Hoch-Zeit" der Serie, die legendären Jahre um den 4. Doktor kam Terry Narion, der "Schöpfer der Daleks" auf eine brilliante Idee: Da die Daleks eine "kreierte" Spezies war... mussten sie der Logik nach von jemandem erfunden und erschaffen worden sein! So wurde die Geschichte "Genesis of the Daleks" gedreht und ausgestrahlt, eine Story die sich mit dem Krieg auf dem Planeten Skaro beschäftigt, und dem Wissenschaftler und "Vater" der Daleks, einem durch den Krieg verkrüppeltem (und gebrandmarktem) Mann namens Davros. 

 

Dieser wird Frankenstein-Mäßig am Ende der Saga Opfer seiner eigenen Schöpfung, und stirbt eigentlich am Ende dramatisch. Doch die Figur wurde natürlich so beliebt das man ihn immer wieder in die Serie brachte: Meistens basieren seine Pläne rund um die Herrschaft des Universums, seine Dominanz über die Daleks oder ähnlich größenwahnsinnige Vorhaben. Da er sich optisch im Gegensatz zum Doktor nur minimal ändert ist Davros wohl das einzige Vertraute (und hässliche) Gesicht der Serie.

Immer wieder wurde er von anderen Schauspielern verkörpert (anfangs unter einer miesen Gummimaske) aber immer blieb er neben dem Master einer der Einzelpersonen die dem Doktor am meisten Sorgen bereitete. 

 

Wer ist Davros?

Davros ist schlicht ein brillanter , menschenähnlicher Außerirdischer der seinen Tod durch Wissenschaft und Technik so gut wie endlos verlängert hat. Der schönste Kontrast zum Doktor ist ihre perfide Ähnlichkeit: In "Genesis of the Daleks" ist der Timelord überzeugt das ein so großes Genie (nahe seinem) zugänglich für Frieden und Logik wäre. Zu seinem Schrecken begreift er aber schnell das auch das Böse Logik haben kann, und ebenso brillant sein kann wie das Gute im Universum. Ein wundervolles Beispiel ist das Gedankenspiel des Doktors einen Virus zu kreieren: Wäre es nicht erschreckend so etwas zu entwickeln? Davros bejaht sofort... doch nicht in Angst, sondern in Wunder und Ehrfurcht so etwas "mächtiges" schaffen zu können. Wo der Doktor Gefahren sieht, sieht Davros Gelegenheiten das Universum zu beeinflussen, ohne Empathie für ihre Bewohner.   

 

Wo die Daleks optisch ziemlich kreativ waren war man bei Davros eher generisch: Ein glatzköpfiger Halb-Cyborg der sich in einem Rollstuhl fortbewegte und diverse mechanische Körperteile besitzt. 

Er schätzt einzig seine Daleks, Überreste seines Volkes die er in mechanisch-bionische Kriegsmaschinen verwandelt hat. Er ist von ihrer Überlegenheit im Universum überzeugt...einzig seine Eigene wäre natürlich ihrer Ebenbürtig. 

 

Was noch?

Die Beziehung von Davros zu den Daleks ist immer wieder zwiespältig. Er selbst sieht sich als Vater und Schöpfer als natürlichen Anführer seiner Schöpfung berufen... was diese nicht zwangsweise so sehen. Es gibt teilweise Bürgerkriege zwischen "Davros-Treue" Daleks und "Rebellen" und immer wieder muss dich der Wissenschaftler neu definieren. In New Who wurde er gerne als "miefiger Onkel" bezeichnet den die Daleks zwar tolerieren, aber nicht wirklich als Anführer wahrnehmen. Davros selber bezeichnet einmal die "Gnade" seiner Dalek ihm gegenüber als "genetischen Fehler". 

In der Doppelfolge "Der Zauberlehrling/Hexenwerk" begegnet der Doktor sogar Davros als Kind des Krieges und muss sich der Frage stellen ob er den (noch) unschuldigen Jungen rettet... oder seinem Tod überlässt. Natürlich ist der Doktor der Doktor, und kann nicht mal ein Wesen schaden das noch unschuldig ist und hofft natürlich das es sich bessert. 

 

Letztendlich ist Davros eine Art Spiegel der dem Timelord zeigt das großes Wissen nicht automatisch mit großer Güte einhergeht.

 

Meine liebsten Davros Episoden:

 

"Die Hand des Omega" (Old Who, Staffel 25)

 

"Das Ende der Reise" (Staffel 4 Folge 13)

 

"Der Zauberlehrling" (Staffel 9 Folge 1)

 

 

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