Im Detail: Die Cybermen

„Wir denken an die Menschen. Wir denken an ihre Verschiedenheiten und ihre Schmerzen. Sie leiden in ihrer Haut. Sie benötigen ein Upgrade.“

Dr. Who hatte die Daleks. Einen Bösewicht der so gut ankam das er beinahe eine eigene Serie bekommen hätte. Selbstverständlich versuchte man diesen Erfolg mal eben zu wiederholen... und man merkte das es nicht so einfach war. Doch in der vierten Staffel von "Classic Dr. Who" im Jahre 1966 kam die letzte mehrteilige Geschichte mit dem ersten Doktor "Der zehnte Planet" und dem ersten Auftritt der Cybermen. Der Science-Fiction Autor (und echter Arzt!) Kit Pedler machte sich schon lange Gedanken um Herztransplantationen und Herzschrittmacher. Die Vorstellung das man Menschen irgendwann wie ein Auto mit Ersatzteilen "verbessern" würde machte ihm sorgen und so kam ihm der Grundgedanke zu den Cybermen: Menschen die nahezu alles an sich "verbessert" haben... bis sie eben keine Menschen mehr waren, sondern lediglich die ECHOS von Menschen ohne Liebe, Angst oder Mitgefühl.

Diese Cyborg-Wesen die so weit von ihrem Ursprung gekommen waren das sie nichtmal mehr die Konzepte von Gefühlen begriffen war damals unsagbar neu und verständlicherweise furchterregend... der Traum der Serienmacher, endlich hatte man Gegenspieler neben den Daleks die gleichsam denkwürdig und doch keine billige Kopien waren. Einige Jahrzehnte später würden Amerikaner diese Idee schamlos Kopieren... japp, Star Trek und die Borg, genau dasselbe nur schwarz statt silber, kein Wunder das es dazu Comic-Crossover gab! 

Was ist ein Cybermen?

Ursprünglich war die "Rasse" der Cybermen (im deutschen anfangs noch "Kübermänner" ausgesprochen ^^) das Volk des Planeten Mondas. Mondas war ein Stern im Sonnensystem und der Erde nahezu ein Zwillingsplanet. Zwei marginale Unterschiede gab es aber: Die Mondasianer waren den Erdlingen technologisch meilenweit vorraus... und ihr Planet kegelte aus dem Sonnensystem! Ohne Sonne waren die Wetterverhältnisse... recht kühl wenn man untertreiben will. Mit ihrer Technologie passten sich die Mondasianer immer mehr diesem Wetter an, bis lediglich noch das Gehirn und kleinere Teile in einem eisernen Körper verblieb. Die Cybermänner überlebten, doch waren sie bar jeder Gefühle und von einer maschinellen Logik beherrscht. Das Konzept von Liebe oder Schönheit, Angst oder Gnade war ihnen vollkommen Fremd geworden, und sie sahen sich als Überlegen und Erhaben dieser Emotionen. Die schauerliche Logik: Alle Wesen sollten in den "Genuss" kommen zu einem Cybermen gemacht zu werden, so begann ihr Feldzug gegen alle Rassen des Universums.

Was noch?

Eine bekannte Schwäche der Cybermen ist "Gold", insofern das das Metal ihre Schaltkreise angreift und beschädigt,  in vielen Episoden reicht dann schon teilweise die bloße Berührung um einen Cybermen zu vernichten. Es gibt immer diverse "höhergestellte" Cybermänner in der Rangfolge wie der Cyber Leader oder der Cyber Kontroller die alles Koordinieren. Niedere Varianten der Cybermen sind die Fußgroßen Cybermats und die wurmartigen Cybermaden die dabei helfen anderen Wesen in Cybermen zu verwandeln. "Cyber-Schatten" sind wiederrum veränderte Tiere die aber eher Kanonenfutter sind.

In einem Paralleluniversum war die Herkunftsgeschichte der Cybermen eine andere, dort "erfand" ein Milliardär auf der Erde das Konzept des Cybermen aus Angst seiner eigenen Sterblichkeit.

Es gab sogar einen Cybermen aus Holz und der Doktor selber wurde teilweise ihrem Einfluss ausgesetzt. Tatsächlich ist es wohl nie wirklich gelungen einen "konvertierten" Blechmann wieder in einen Menschen zurückzuwandeln, auch wenn diverse Folgen es immerhin schafften das ein Cybermen sich an seine Vergangenheit erinnerte... und vor Emotionen wahnsinnig wurde, bis zur Selbstvernichtung.

Ich selber finde die Maschinenmenschen sehr unterhaltsam, auch wenn man darauf achten sollte sie nicht zuviel zu nutzen, letztendlich ist es wie mit allem: Zuviel des Guten kann nur schaden.

Meine liebsten Cybermen Episoden:

"Die Ära des Stahls" (Staffel 2, Episode 6)

"Der andere Doktor" (Weihnachtsspecial 2008)

"Zeit zu gehen" (Staffel 6, Episode 12)