Die "Frau Doktor" Kontroverse

Der erste Dr. Who weiblicher Art hatte niemals eine Kontroverse ausgelöst. Niemand hat darin ein Problem gesehen und alle fanden sie doch ziemlich passend. Ja ich rede von Jo-

 

Joanna Lumley natürlich, sie spielten im Red Nose Day Dr. Who Special die erste weibliche Inkarnation des Doktors !:P

Es war fairerweise ein Non-Kanon Werk, doch scheinbar war 1999 eine modernere Zeit, denn als 2017 Jodie Whittaker als Dr. Who vorgestellt wurde explodierte das sonst so zurückhaltende Internet. Der Doktor war nicht jedermanns liebster SciFi-Held weil er kompetent, lustig und cool war, sondern weil er einen Penis hatte. Ein blödes Mädchen als neuer Held? Ein satanischer Akt der viele "Fans" dazu veranlasste Jodie zu hassen, die Macher zu hassen, die Serie zu hassen, die Menschheit zu hassen, Frauen zu hassen, und eigentlich so ziemlich alles während sie "Woke" als Schimpfwort nutzten. 

 

Die Fanbase verwandelte sich in einen hell wimmernden, sich einnässenden Fünfjährigen der auf dem Boden herumschlug und kreischte "ICH MAG KEINE VERÄNDERUNGEN ÄÄÄÄÄÄÄÄHIEEEEEEEEAAAAAAAHHHHHHHHH ALLES DOOFWÄHWÄHWÄH!" und so weiter. Nichts für ungut, aber viele Mütter mussten in vielen Kellern viele Bettwäschen auswechseln.  

Ich dachte immer Star Trek Fans wären die schlimmste Art Fanbase der Welt. Ich irrte mich, denn noch nie wurde mir eine Fanbase so schnell so unsympathisch wie die der Who-Fans . Im ernst, ich schaute nicht mal mehr in Foren und Fankanälen weil dann Begriffe wie "Dokteuse" herumschwirrten und jede Folge ohne den Funken von Fairness niedergekreischt wurde. Die Fans die (wie ich) keinen wimmernden und lauten Fanboy neben sich haben wollten wandten sich sogar teilweise komplett dem Franchise ab, oder distanzierten sich zumindest eine Weile davon.

 

Es erinnerte mich fast an einige teile der Rick and Morty Fanbase die, nachdem bekloppte bei McDonalds rumturnten, den Kopf einzogen und meinten "A-Also ich hab nichts damit zu tun".

 

Das das Internet aus Prinzip alles neue hasst und vor allem wenn eine Frau in die Rolle eines Mannes schlüpft (Ghost Busters, He-Man etc.) ist nichts neues. Der Master als weibliche Inkarnation wurde anfangs auch verteufelt, aktuell zählt sie zu eine der liebsten Versionen des alten Erzfeindes. 

Wieso klappte es dort und hier nicht? Ich gebe zu: Die Drehbücher mit denen Jodie Whittaker arbeiten musste waren.... ehm... schwankend. Es gab großartige Episoden (Was Hater natürlich niemals zugeben würden und eher die Unterwäsche der eigenen Mutter essen würden) aber es gab fairerweise ziemlich viele durchwachsene. Das die Serie schon seit Capaldi Rating-Probleme hat war auch nichts neues, und ich würde zugeben: Chris Chibnall hat keinen sehr packenden Stil als Hauptschreiber gezeigt. 

 

Doch wieso man dann behauptete Miss Whitaker wäre eine grauenhafte Schauspielerin, sie hätte das Franchise getötet und die Serie wäre für immer Woke-Verdorben ging mir nie in den Schädel, und ich denke viele haben wie ich ein wenig Abstand zu diesen "Fans" gebraucht. Der Doktor ist ein Alien. Er könnte für manche scheinbar ein dreiköpfiger Pinguin sein, solange er nicht asiatisch, farbig, transgender oder sonst was greifbares wäre. Man kann eine Trillion neuer, interessanter Geschichten mit diesen Inkarnationen schaffen. Wären nur die Fans so "wandelbar" wie ihr Doktor...

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0