"Der Ort wurde überflutet und hat gebrannt und die sind da drin gestorben und sie standen da wie, ich weiß nicht... ein Fremder"
Donna Noble (gespielt von der Comedian Catherin Tate) hatte erst einen kurzen Auftritt in einem Special nur um dann die gesamte Staffel Vier die Begleiterin des Doktors zu sein. Neben Martha Jones ist sie dabei aber eine der "kürzesten" Reisegefährten des Timelords in New Who.
Donna sticht als Figur im Schema der Begleiter klar heraus: Im Gegensatz zu ihren Vorgängern Rose und Martha sowie ihren Nachfolgern Amy und Clara ist sie nicht mitte 20 und definitiv keine Dame die sich in den Doktor verliebt. Mit ihrer aufbrausenden Art hat sie eher etwas von einer strengen Tante und meckert lieber anstatt den Timelord anzuschmachten. Und deswegen liebe ich sie.
Die Idee das die Begleiterin des Doktors immer in ihn Verliebt ist ist ein HÄßLICHER Trend der neuen Serie die in der Alten nicht mal ansatzweise ein Thema war. Ich will nicht behaupten das so etwas nicht mal als Grundgedanke interessant ist für EINE Begleiterin, aber DAUERND? Ich persönlich finde es ziemlich beknackt das ein 800 Jahre altes Wesen sich für eine 25 Jährige erwärmen sollte, aus seiner Sicht wirken die doch sicher wie Babyküken!
Jedenfalls Donna: Großmäulig und Schnippisch, doch zum Glück niemals unsympatisch oder böswillig. Hinter all den frechen Sprüchen und der kratzbürstigen Art steckt immer noch ein normaler und mitfühlender Mensch der im Angesicht der Gefahr immer noch seine Menschlichkeit zeigt, vor allem in der Episode "Die Feuer von Pompeji" wo sie den Timelord bittet entgegen seiner Regeln eine handvoll Menschen zu retten, und sei es nur irgendwen um des Rettens willen. Sie ist vor allem auch sehr praktisch veranlagt und hat eine klare Sicht der Dinge wo der Doktor öfter mal hadert oder die Gegebenheiten leugnet (man denke an die Episode "der Doktorvater")
Im Gegensatz zu Martha bekommt ihre Familie auch wieder mehr Rampenlicht, zwar wurde der Vater aus dem Weihnachtsspecial gestrichen (tragisch da der Darsteller des Vaters wohl inzwischen verstorben war) doch die Mutter und ihr Großvater haben noch einige Szenen mit ihr und dem Doktor, und das zum Glück meistens auf sehr hohem Unterhaltungsniveau.
Die beste Episode mit Donna ist für mich persönlich "Reise Rückwärts" wo eine alternative Realität geschaffen wird in der der Doktor von ihr nicht gerettet wird und die Erde ziemlich schnell den Bach heruntergeht. Donna zeigt hier neben berechtigter Wut und Frustration auch Selbstreflektion, Mitgefühl und Anteilnahme an ihrer Familie, sie erklärt sogar das sie sich mehr im Leben hätte anstrengen sollen damit sie einen besseren Job hätte und ihre Verwandten somit ein besseres Leben.
Leider verblieb Donna Noble nur eine Staffel beim Doktor und vergaß gemeinerweise sogar alle ihre Erinnerungen an ihre Reisen, was ich persönlich etwas bitter fand, doch ich schätze diese Frau kommt immer zurecht, was auch der Doktor wohl immer wusste. Die Figur war eine gestandene Frau und keine Jugendliche mehr... und ich bete das die Serie bald mal wieder den Mut aufbringt solche Charaktere als Begleiter zu nehmen, statt dem "Püppchen mit Herzchenaugen"-Schema zu folgen.
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