Twilight Zone ging schon damals neue Wege... innerhalb ihrer Serie XD Staffel 4 änderte sein Format und brachte nur 18 Episoden... doch jede mit einer Laufzeit von einer Stunde! Leider wurden KEINE dieser Episoden bis heute(!) eingedeutscht, dabei sind hier einige der besten Geschichten verborgen...
Episode 103 - Wie ein Spiegelbild
Plot: Alan Talbott ist ein Wissenschaftler der am College Vorträge hält. Als er die hübsche Jessica trifft sind sie nach wenigen Tage der Überzeugung füreinander bestimmt zu sein und planen zu heiraten. Doch Alan ist nicht gesund: Er wirft im Zorn eine alte Frau vor die U-Bahn, und als er mit Jessica seinen Heimatort besucht scheinen seine Erinnerungen immens veraltet. Ist Alan Verrückt?
Urteil: Ein guter Start für die Staffel: Der "Held" der Episode ermordet (unbemerkt) eine alte Frau und scheint damit keinerlei Probleme zu haben! Der Twist ist ziemlich gut, und trotzdem gibt es ein (nicht immer gegebenes) Happy End.
+ "Das Deutsch tun Gut!"
Schwacher Titel "In his Image" also "In seinem Ebenbild" klingt sinnvoller.
Episode 104 - Die Tiefe
Plot: 1962 reist ein Schiff der US Navy im Südpazifik als ihr Radar ein unbewegliches U-Boot entdeckt. Der Kapitän entsendet Taucher, doch das Schiff scheint schon seit dem zweiten Weltkrieg dort zu liegen. Nur wieso hört der erste Maat Bell dann dieses seltsame Klopfen?
Urteil: Ist eher eine Art psychologischer Horror und eine Geschichte über die Schuld des Überlebens, vielleicht für manche ein nettes Drama aber ich fand die Geschichte eher etwas belanglos.
Episode 105 - Das Tal der Schatten
Plot: Phillip Redfield hat sich verfahren. Er und sein Hund finden einen kleinen Ort namens "Peaceful Valley" und schnell wird der Reporter misstrauisch: Wieso haben die Einwohner seltsame Geräte? Und wieso ist die "neuste" Zeitung 10 Jahre alt? Bürgermeister Dorn klärt Redfield über den Valley auf...
Urteil: Die Geschichte beschäftigt sich mit der Frage ob die Welt bereit ist für Technologie die alle voran bringen könnte... für Weltfrieden und natürlich auch für Weltkriege. Das Ende ist recht kreativ doch auch etwas bittersüß, komplett solide.
Episode 106 - Er ist zurück
Plot: Peter Vollmer lebt 1960 in Amerika, und hat kein Problem damit ein Nazi zu sein. Seine Gruppe ist belächelnd klein, und gelten eher als Lachnummer. Doch dann taucht ein mysteriöser Mann auf der behauptet mit ihm hätte Peter endlich mehr Erfolg und auch Macht... doch wer ist dieser "Freund"?
Urteil: Eine großartige, packende und verstörende Episode. Interessant das der 2015 erschienene Film "Er ist wieder da" fast dieselbe Story erzählt. Eine MustSee Episode über Gespenster der Vergangenheit.
+ "Ich bin Mister D. Evil!"
Schaurig, und sehr verdienter Award der Episode.
„Sie haben mich ausgewählt!"
"Ich habe sie nicht ausgewählt, Mr. Vollmer. SIE wählten MICH aus. Sie wählten meine Ideen, sie beschworen meinen Namen, und sie stahlen meine Parolen. Also müssen sie jetzt alles nehmen, was dazugehört."
Episode 107 - Das stumme Kind
Plot: Nach dem Ende des Krieges reisen einige deutsche Familien nach Amerika aus, und wollen ihre Kinder Telepathisch erziehen. Als jedoch Ilses Eltern bei einem Brand umkommen nimmt sie der örtliche Sheriff und seine Frau vorerst auf. Doch Ilse hat nie gelernt mit dem Mund zu reden...
Urteil: Ist eher eine Art Kinderdrama, und vollkommen ok. Problematisch ist das der Sheriff und seine Frau selbst ein Kind verloren hatten und die Mutter sichtlich davon besessen ist Ilse zu behalten, zum Ärger des Sheriffs. Manche mögen die Auflösung nicht, aber ich fand sie ok.
Episode 108 - Raumschiff des Todes
Plot: In der Zukunft landen Captain Ross und seine zwei Besatzungsmitglieder mit ihrem Raumschiff auf Planeten um zu prüfen ob sie Bewohnbar für Menschen ist. Doch bei ihrer nächsten Landung finden sie neben ihrem Landepunkt ein Raumschiff das wie ihres aussieht. Darin sind ihre eigenen Leichen...
Urteil: Unterhaltsam, und der beginn ist natürlich wundervoll verstörend. Das Ende ist fast schon durchschnittlich, dennoch ist die Episode allemal okay.
Episode 109 - Jess-Belle
Plot: In den etwas altmodischen Berggemeinden direkt aus Huckelberry Finn Romanen Liebt Jesse-Belle Stone den hübschen Billy-Ben. Dumm das der sich nun mit einer Anderen Verlobt hat. Sie sucht den Rat einer Hexe, die ihr Billys Liebe garantieren kann. Doch alles hat seinen Preis...
Urteil: Es ist ein wenig kitschig, wirkt fast wie ein Märchen, doch die Country Folk Stimmung und die Figuren geben viel Charme, es gibt sogar einen eigenen Song, und dafür ist es allemal solide.
Episode 110 - Das Puppenhaus
Plot: Charley Parkes kommt nicht mit Menschen zurecht. Er lebt zurückgezogen bei seiner Mutter und arbeitet unbemerkt in einer großen Firma. Seine Schwester und seine Mutter meinen es gut, doch ihre "Hilfe" ist Charley eher ein Ärger. Eines Tages sieht er in einem Museum ein sonderbares Puppenhaus, und darin eine kleine Frau die nur er sehen kann! Der ewige Junggeselle fühlt sich von ihr fasziniert...
Urteil: Heute wäre Charley wohl ein "Incel" und ich schätze die Geschichte sehr. Die Familie wäre in anderen Storys gemein oder ignorant, doch alle wollen Charley helfen sich "einzufinden" im Leben, geben ihm Jobs oder arrangieren Dates, nur ist es eben nicht das was ihn glücklich macht. Die Puppenhaus Story selbst wirkt wie ein Stummfilm, extrem gut und hat ein gutes Finale, Must-See.
Episode 111 - Mr. Winter und Mr. Smith
Plot: Douglas Winter steht vor dem Ende: Sein Zeitungsverlag ist nahe dem Bankrott und seine Angestellten kann er auch nicht mehr bezahlen. Doch da taucht ein schrulliger Herr namens Mr. Smith auf, und bietet seine Dienste als Drucker an. Mr. Smith ist nicht nur übermenschlich schnell, sondern alle seine Schlagzeilen sind immer negativ und dramatisch, fast schon wie von ihm verursacht...
Urteil: Burgess Meredith als der Teufel ist immer eine Episode wert! Die Geschichte ist recht altbacken heutzutage, doch spaßig und am Ende fiebert man doch mit dem Helden mit. Daumen hoch!
+ "Das Deutsch tun Gut!"
Seltsamer deutscher Titel, der englische "Printer's Devil" passt viel besser.
+ "Ich bin Mister D. Evil!"
Duh ^^
Episode 112 - Gute alte Zeit
Plot: In der fernen Zukunft kann Paul Driscoll durch die Zeit reisen. Er möchte einige Dinge verhindern, wie den Atombombenabwurf über Hiroshima und er verübt sogar ein Attentat auf Hitler! Alles erfolglose Versuche. Desillusioniert reist er in die Vergangenheit um ein normales Leben zu führen, doch sein Wissen um die Zukunft hindert ihn daran Frieden zu finden...
Urteil: Die Idee "Ich reise zurück in die Zeit und rette Kennedy/Verhindere die Hindenburg-Katastrophe" und ähnliches sind immer unterhaltsam, doch irgendwie will der Funke nicht so recht überspringen, letztendlich doch eher vergesslich. Lieber "Zurück in die Zukunft" schauen.
Episode 113 - Paralleluniversum
Plot: Der Astronaut Robert Gaines kehr nach einem Zwischenfall auf die Erde zurück. Oder? Wieso hat er plötzlich einen anderen Rang? Wieso weiß niemand wer Präsident Kennedy war? Gaines ist sich sicher: Er ist nicht "wirklich" zur Erde zurückgekehrt!
Urteil: Das ist wahrscheinlich eine der ersten Geschichten rund um parallele Welten. Damals sicher eine tolle Idee, aber insgesamt heutzutage leider etwas veraltet.
Episode 114 - Bezaubernder Dschinn
Plot: Der schütternde George fühlt sich wie Aladdin: Eigentlich wollte er seiner Bürokollegin eine Lampe schenken, doch er drückt sich und reinigt sie lieber zuhause. Heraus kommt ein Flaschengeist er George EINEN Wunsch gewährt. Bei nur einem einzigen Wunsch muss George es überdenken...
Urteil: Wer den Film "Teuflisch" gesehen hat kennt die Idee, George fantasiert über Reichtum, Macht und ähnliches, nur um sich der Nachteile gewahr zu werden. Das Ende war aber ganz drollig.
"Der Kerl verdient so viel Geld dass er mehr als 98,50$ ausschwitzt wenn er nur seine Schnürsenkel zubindet. Also verschwenden wir etwas Zeit, okay?"
Episode 115 - Die Wachsfiguren
Plot: Martin Lombard Senescu betreut die Mörder... im Wachsfigurenkabinett. Als er mitbekommt das man die Figuren berühmter Serienmörder aus Kostengründen zerstören will nimmt er sie zu sich in den Keller, angeblich nur vorübergehend. Doch Martins Frau hält nichts von Mördern im Haus...
Urteil: Könnte fast eine Episode aus Geschichten aus der Gruft sein, oder ein Hitchcock Film. Martin der ehrlich die Figuren schätzt ist freundlich, doch immer etwas reizbar wenn es darum geht das er zu viel Zeit mir den "Mördern" verbringt. Zuschauer mit Pediophobie (Angst vor Puppen) seien gewarnt ^^
Episode 116 - Ein teuflischer Neustart
Plot: William Feathersmith ist ein reicher und mächtiger Mann dem es Spaß macht seine Konkurrenten zu ruinieren. Doch er sehnt sich nach seiner Jugend, als es "Spaß" machte seinen Reichtum zu verdienen. Eine Frau Namens Miss Devlin bietet ihm eine zweite Chance seine Jugend auszuleben...
Urteil: Unterhaltsam, die typischen "Handel mit dem Teufel" Geschichten kommen in der Twilight Zone eigentlich immer gut rüber, und der Twist ist auch ziemlich spaßig, komplett solide.
+ "Ich bin Mister D. Evil!"
Wohl eher Ich bin Miss Devlin XD
Episode 117 - Der seltsame Fall des Horace Ford
Plot: Manche Menschen bleiben für immer Kind. Horace ist Spielzeugmacher einer Firma und liebt es allerlei kindischen Unsinn zu treiben, und ständig erinnert er sich an seine tolle Kindheit. Als er seine alte Straße besucht findet er alles wie in seiner Kindheit... inklusive seiner alten Freunde als Kinder!
Urteil: Interessant einen Protagonisten zu haben der allzu gerne in der Vergangenheit lebt und sich kindisch aufführt, trotz seines Erwachsenendaseins. Es ist mal wieder eine Geschichte über die Verklärung der Vergangenheit, dennoch eine schöne Story.
Episode 118 - Gestrandet
Plot: Captain Benteen ist das Herz seiner Kolonie. Seit Jahren leben sie auf einem feindlichen Planeten mit zwei Sonnen, die niemals untergehen. Er hält seine Truppe als Anführer, Priester, Arzt und Freund entgegen aller Probleme am Laufen. Das ändert sich als Menschen von der Erde als Rettung landen...
Urteil: Die beste Episode der gesamten Serie für mich. Captain Benteen ist ein Mensch der von allen gebraucht wird... und sich schrecklich wandelt als sein Zweck beginnt zu schwinden. Will man Diener im Himmel leben oder als König der Hölle? Faszinierend und packend! SCHAUEN!
+ "Das Deutsch tun Gut!"
Geiler englischer Titel "On Thursday, we leave for Home"
+ "Die Freiheitsstatue im Sand"
Am Ende ist man immer allein...
"Colonel sie zu fragen wäre genau als würde man ein Kind fragen ob es noch mehr Eis essen will. Sie sind Kinder, Colonel."
Episode 119 - Die letzte Fahrt der Lady Anne
Plot: Alan und seine Frau Eileen wollen ihre angeschlagene Ehe aufbessern und eine Kreuzfahrt auf der Lady Anne machen. Die (seltsam alten) Passagiere sind sichtlich irritiert von den neuen Gästen und bieten ihnen Geld an damit sie die Reise aussetzen, vergeblich. Was ist das Geheimnis der Lady Anne?
Urteil: Eine ziemlich charmante Geschichte um das Eheleben und die Zeit die man als Paar besitzt. Das Ende ist ein wenig ambitioniert, aber interessant genug für eine unterhaltsame Folge.
Episode 120 - Der Barde
Plot: Julius Moomer ist Autor, doch keine seiner Serien-Ideen findet anklang. Er bekommt eine letzte Chance, und stolpert bei Ideen über ein altes Buch... und beschwört versehentlich William Shakespeare! Natürlich wäre es verwerflich den größten Barden aller Zeiten nicht als Ghostwriter zu benutzen...
Urteil: Eine Comedy Episode rund um weltfremde Schauspieler (Burt Reynolds gibt einen großartigen Marlon-Brando-Actor) und nervige Sponsoren die immer reinreden wollen. Leider etwas zu vergesslich.
Die "Stunden" Staffel hatte ich etwas besser in Erinnerung gebe ich zu, vor allem weil ich "Er ist zurück" und "Gestrandet" so schätze. Das 55 Minuten Format wirkt nicht immer, und einige Episoden haben spürbare längen, aber ich fand zumindest nicht einen vollkommenen Flop hier. Damit reisen wir beim nächste mal schon in die finale Staffel...
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